INDUSTRIE MAGAZIN, 31. 03. 2017
Das Geschäftsklima in der Slowakei ist so gut wie seit Jahren nicht - doch es fehlen fachlich ausgebildete Menschen. "Der Mangel an Fachkräften ist zur stärksten Wachstumsbremse geworden", sagt Vladimir Slezak, Generaldirektor von Siemens Slowakei.
Investoren aus Deutschland und anderen EU-Ländern sehen ihre Geschäftssituation in der Slowakei so positiv wie noch nie seit der Wirtschaftskrise 2008/2009. Das zeigte die von der Deutsch-Slowakischen Industrie- und Handelskammer DSIHK gemeinsam mit vier anderen Auslandskammern präsentierte alljährliche Umfrage unter 176 Firmen.
Investitionsboom hält seit der Jahrtausendwende an
47 Prozent der Unternehmen rechnen demnach 2017 mit besseren Geschäften als im Vorjahr, nur jeder zehnte Betrieb macht sich auf Rückgänge gefasst. 37 Prozent möchten deshalb die Investitionen in der Slowakei ausweiten. Ihre Mitarbeiterzahl erhöhen möchten 44 Prozent, das seien so viele wie seit 2005 nicht mehr, unterstrich der österreichische Handelsdelegierte Hans Christian Kügerl.
Doch gerade der Arbeitsmarkt bereite den Firmen immer größere Sorgen, berichtete Vladimir Slezak, der Präsident der DSIHK und Generaldirektor von Siemens Slowakei: "Der Mangel an Fachkräften ist zur stärksten Wachstumsbremse geworden", beklagte er.
Das ursprünglich große Potenzial an gut qualifizierten und dennoch billigen Arbeitskräften hatte seit der Jahrtausendwende einen Investitionsboom ausländischer Firmen ausgelöst. Zugleich wurde aber die Ausbildung von Nachwuchs vernachlässigt.
(dpa/apa/red)