Nur einen Steinwurf davon entfernt hat sich Ludovit seinen Traum vom Haus im Grünen erfüllt. Jetzt ist seine Idylle in Gefahr: "Früher war hier alles voller Bäume. Ein richtig schöner Wald. Jetzt sind nur noch Sägespäne übrig. Sie nagen und nagen. Das ist doch nicht richtig. Sollen die Biber doch in Kanada bleiben - das ist weit genug entfernt."
In der Slowakei hat der Biber (Archivbild) keine grosse Fangemeinde, aber viele Gegner.
Nur einen Steinwurf davon entfernt hat sich Ludovit seinen Traum vom Haus im Grünen erfüllt. Jetzt ist seine Idylle in Gefahr: "Früher war hier alles voller Bäume. Ein richtig schöner Wald. Jetzt sind nur noch Sägespäne übrig. Sie nagen und nagen. Das ist doch nicht richtig. Sollen die Biber doch in Kanada bleiben - das ist weit genug entfernt."
Kaum natürliche Fressfeinde
Die Biber fühlen sich pudelwohl in der slowakischen Natur. Vor wenigen Jahren wanderten sie über die Grenze aus Österreich ein. Seither ist ihre Zahl rasant gestiegen, freut sich Umweltschützer Dusan Valachovic: "Die Biber-Population ist mittlerweile sehr gross. Nur dort wo es Bären und Wölfe gibt, sind sie Teil der Nahrungskette. Hier im Süden der Slowakei hat der Biber aber keine natürlichen Feinde."
Auch der Mensch ist für die Biber keine Bedrohung. In der Slowakei steht das Nagetier unter strengem Artenschutz. Olga Gafrikova vom zuständigen Gemeindeamt sind deshalb die Hände gebunden. Die Klagen vieler Bewohner über das Verschwinden ganzer Waldstriche kann sie dennoch verstehen: "Das hat alles wie immer zwei Seiten. Natürlich gehört der Biber zu unserer Natur, aber das Gleichgewicht geht mittlerweile verloren. Wir bräuchten eine Ausnahmegenehmigung, die uns den Abschuss einiger Biber ermöglicht."
Am Rande des Rusovecky Sees sind inzwischen viele Bäume angenagt (Foto: Stefan Heinlein)
"Der Mensch muss sich anpassen"
Denn nicht nur an den Ufern des Rusovecky Sees sind die Biber zu einer Plage geworden. Auch in anderen Landesteilen wächst der Ärger der Bevölkerung. Unterhalb der Hohen Tatra hat ein Biber-Damm aus einem kleinen Bächlein einen grossen Stausee gemacht. Die Gleise einer wichtigen Bahnstrecke, drohen unterspült zu werden. Noch wird geprüft, ob die Umsiedelung der Biber-Kolonie unter den strengen Schutzbestimmungen möglich ist.
Der Mensch muss sich an die Biber gewöhnen, rät Umweltschützer Valachovic: "Der Biber gehört zur natürlichen Kultur unseres Landes. 100 Jahre war er verschwunden, und wir Menschen haben verlernt mit ihm zu leben. Jetzt ist der Biber aber wieder hier und wir müssen uns anpassen."