>wirtschaftsblatt.at | 22. März.2012
Slowakei mit auf der Überholspur
Paris. Lohnerhöhungen, die nicht durch eine Erhöhung der Produktivität ausgeglichen werden konnten, haben im letzten Quartal 2011 fast überall zu einem Anstieg der Lohnstückkosten geführt, berichtet die OECD.
Am stärksten - jeweils plus 1,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal - war dieser Anstieg in Deutschland und Österreich, wo relativ üppige Herbstlohnrunden mit einem leichten Abfall der Produktivität einhergingen.
Positive Ausreisser
In den meisten anderen OECD-Staaten machte der Anstieg der Lohnstückkosten weniger als ein Prozent aus. Es gab aber auch positive Ausreisser: Ungarn und die Slowakei, wo die Lohnstückkosten sogar um 3,4 bzw. 2,7 Prozent sanken. Da konnten -trotz ebenfalls sinkender Kosten - auch Spanien (minus 1,2), Tschechien (minus 0,8) und Grossbritannien (minus 0,2 Prozent) nicht mithalten.
Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit ist gerade jetzt, in einer Phase der nachlassenden Exportnachfrage, besonders wichtig, um zumindest Marktanteile verteidigen zu können.
Aber entscheidend ist natürlich nicht ein einzelnes Quartalsergebnis, sondern die längerfristige Entwicklung: Im Gefolge der Krise sind die Lohnstückkosten in den meisten OECD-Staaten vor allem durch die anfangs schlechte Auslastung der Unternehmen kräftig angestiegen, seither erholen sie sich in den meisten Staaten und liegen jetzt um etwa fünf Prozent über dem Wert vom letzten Quartal 2008.
Nicht so in Irland, wo die Lohnstückkosten laufend gesunken sind -um bis jetzt 14 Prozent. Gefallen sind sie auch in Estland (minus neun), Spanien (minus fünf), Südkorea (minus drei) und Schweden (minus ein Prozent). In Österreich liegen sie vier Prozent über dem Niveau von Ende 2008.