Wirtschaftsblatt, von Eva Konzett | 14.02.2011 | 00:35

"Dinge wurden vom Kopf wieder auf die Füsse gestellt"

Bratislava." Geht es Deutschland gut, geht es der Slowakei gut" -zumindest in Wirtschaftsbelangen ist diese Aussage zulässig. Die exportorientierte slowakische Wirtschaft ist von den Entwicklungen am deutschen Markt - allen voran der Autoindustrie-abhängig. Da verwundert es wenig, dass die Industrieproduktion im Jahresvergleich 2010 um 19 Prozent angezogen hat - Treiber war wiederum die Fahrzeugindustrie.
Pavel Freso, Präsident der Region Bratislava, zeigt sich angesichts der guten Zahlen erfreut. Die Region bemühe sich nun, durch verbesserte Ausbildung und Forschung Mehrwert im Land zu produzieren. "Wir wollen die Autos künftig nicht nur zusammenbauen, sondern selbst entwickeln", so Freso im Gespräch.
Neben der historischen und kulturellen Nähe zu Österreich sei diese nun durch die Autobahnverbindung Wien-Bratislava auch im Bereich der Infrastruktur gewährleistet, so Freso. Ein grosser Vorteil für österreichische Unternehmen, präzisiert der Präsident. Die EU-Mitgliedschaft der Slowakei und der Beitritt zur Schengenzone hätten ausserdem zur Rückkehr in den Ursprungszustand beigetragen. "Die Dinge wurden wieder vom Kopf auf die Füsse gestellt."
Zudem wären die heute üblichen Just-in-Time-Lieferungen bei Grenzkontrollen nur schwer zu garantieren.
"Die Industrie denkt aber nicht mehr in Lieferzeiten von ein bis zwei Wochen", erklärt der Präsident.
Brückenschlag
Nicht barrierefrei gestaltet sich die Lage am Grenzfluss March. Nur eine Brücke erlaubt die Querung. Eine weitere Brücke in Marchegg, die die künftige Schnellstrasse S8 mit der geplanten Umfahrung Bratislava verbinden soll, wird seit Jahren diskutiert. Der niederösterreichische Landesverkehrsplaner Friedrich Zibuschka ortet in der Verzögerung "verkehrspolitische Gründe". Ohne die Lobau-Querung -inklusive des umstrittenen Tunnels unter dem Nationalpark - mache die Brücke wenig Sinn.
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