Slowakei peilt 2009 an
Der Presse, 21. Dezember 2006
Ungarn und Tschechien müssen auf den Euro noch warten, Malta und Zypern könnten es 2008 schaffen.
VON DORIS KRAUS
Wien. Österreichs Konsumenten werden noch etwas warten müssen, bis sie auch in anderen östlichen EU-Nachbarländern in Euro bezahlen können. Nur die Slowakei hat sowohl den politischen Willen als auch ernsthafte wirtschaftliche Chancen, in absehbarer Zeit die Gemeinschaftswährung einzuführen. Zieldatum ist 2009.
Ganz ungünstig ist die Lage in Ungarn, wo man von den Euro-Kriterien meilenweit entfernt ist. Diese schreiben vor: Maximal drei Prozent Neuverschuldung und eine Inflationsrate, die höchstens 1,5 Prozent über dem Mittelwert der drei besten EU-Staaten (zuletzt 2,8 %) liegen darf. Ungarns Problem ist vor allem das Defizit, das von der EU-Kommission für 2006 auf zehn Prozent geschätzt wird. Bis 2009 will die Regierung in Budapest allerdings die "Euro-Reife" erreichen.
Wann der Beitritt tatsächlich erfolgt, ist allerdings ebenso unklar wie in der Tschechischen Republik. In Prag floriert allerdings nicht nur die Inflation (6 % im Jahr 2006), auch der EU-skeptische Präsident Václav Klaus macht gegen den Euro Stimmung.
Freuen dürfen sich hingegen Urlauber: In den mediterranen EU-Ländern Malta und Zypern könnte man bereits ab 2008 in Euro bezahlen.