slowakeibusiness.de, 20. September 2012
Kultur
Warhol, Dvorský und Pirohy
Manchmal geht Kultur allerdings auch durch den Magen.
Andy Warhol, der bekannte Popart-Künstler aus den USA, hatte slowakische Eltern. Medzilaborce hieß die slowakische Stadt, aus der Warhols Eltern von der Slowakei aus in die USA auswanderten. Seit 1992 erinnert ein Museum in Medzilaborce an den berühmten Künstler; ein Jahr nach Eröffnung des Museums folgte dort der Bau eines Springbrunnens mit einer Warhol-Plastik. Ein anderer berühmter Slowake, den nur wenige als Slowaken kennen, war Alexandr Dubchek, die Leitfigur des Prager Frühlings. Er wurde 1921 in Uhrovec geboren, das damals zur Tschechoslowakei gehörte, heute aber auf dem Boden der Slowakei liegt. Wirft man den Blick weiter nach vorne, so stößt man in der Kultur der Slowakei auf Schriftsteller wie Michal Hvorecký oder Opernsänger wie Miroslav Dvorský, Dalibor Jenis und Peter Dvorsky, den Luciano Pavarotti einst "mein legitimer Nachfolger" nannte.
Hauptstadt-Kultur
Ein Kultur-Magnet der Slowakei ist ihre Hauptstadt Bratislava. Hier sitzt das Slowakische Nationaltheater, hier zelebriert man Festivals mit Musik aus allen Stilrichtungen. Jazzfreunde werden die Jazz Days bevorzugen, klassische Musik dominiert das Bratislava Music Festival und wer Pop, Hiphop und Rock mag, der gönnt sich einen Kultur-Besuch beim Wilsonic Festival. Als bedeutendste Institution in der Kultur der Slowakei gilt das Slowakische Nationalmuseum in der Altstadt von Bratislava. Die Altstadt selbst bot in den vergangenen Jahrhunderten Raum für diverse europäische Baustile, die sich etwa am Hauptplatz Hlavné námestie zeigen.
Neujahr in der Slowakei
Die Kultur eines Landes manifestiert sich auch in seinen Sitten und Gebräuchen: Wirft man hier einen Blick ins Land, so stößt man auf manch einen Aberglauben, der etwa mit dem Neujahrsfest verbunden war und teils noch heute ist: Morgenröte als Zeichen für Missernten im kommenden Jahr, Abfall, der für einen Tag im Haus bleibt, weil man mit ihm nicht das Glück für die kommende Zeit rauswerfen möchte, viel Speis und Trank, um Hunger im kommenden Jahr abzuwenden. Es sind oft die kleinen Dinge, die Zeichen setzen in der Kultur eines Landes. Sitten und Gebräuche gehören auch in der Slowakei auf jeden Fall dazu.
Die Kunst guten Essens
Kultur geht auch durch den Magen, schrieben wir zu Beginn. Die Slowakei bildet da keine Ausnahme. Pirohy (Piroggen) und Bryndzové halusky (Brimsennocken) sind häufige Speisen im Land. Letzteres ist ein Gericht aus fein geriebenen Kartoffeln, Speck und Bryndza, einem aus Schafsmilch gewonnenen Käse.