wirtchaftsblatt.at / 7. April 2016
Die Slowakei gehört auch 2016 zu den osteuropäischen Ländern, die im laufenden Jahr mit einem Wirtschaftsaufschwung rechnen können. Investoren wollen mehr investieren, noch sind sie der neuen Regierung gegenüber aber skeptisch.
Die Prognosen österreichischer Banken für Osteuropa stimmen positiv: Im Schnitt erwarten die Kreditinstitute im CEE-Raum ein Wachstum von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Um drei Prozent soll in diesem Jahr auch die slowakische Wirtschaft wachsen, getragen durch Investition der Unternehmen. Wie eine Umfrage internationaler Wirtschaftskammern unter europäischen Investoren in der Slowakei ergab, will die Hälfte der Befragten ihre Investition ausweiten, ein Viertel will die Mitarbeiterzahl aufstocken. Die politische Entwicklung aber könne sich als Hemmschuh erweisen, fürchten die Unternehmer.
Für österreichische Firmen gilt die Slowakei als erweiterter Heimmarkt. Vielleicht machten sie auch deswegen nicht viel Wirbel um eine Gesetzesnovelle, die sie vor zwei Jahren dazu verpflichtete, die Löhne zu erhöhen. Das Kollektivvertragsgesetz wurde mittlerweile für verfassungswidrig erklärt-die Lohnerhöhungen aber blieben, auch in einem österreichischen Betrieb. Das monatliche Durchschnittseinkommen in der Slowakei beträgt 880 €. Im Vorjahr ist es laut dem Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) um drei Prozent gestiegen.
(WirtschaftsBlatt, Print-Ausgabe, 2016-04-07)