diepresse.com, 09. August 2010
Der Automarkt hat Rückenwind
Nach einem Jahr Krise geht es mit der Automobilindustrie der Slowakei wieder kräftig aufwärts. Deutlichstes Signal dafür: Die Autowerke stellen wieder Personal ein. VW und Škoda stellen wieder Mitarbeiter ein.
Bratislava (tha). Nach einem Jahr Krise geht es mit der Automobilindustrie der Slowakei und Tschechiens wieder kräftig aufwärts. Deutlichstes Signal dafür: Die Autowerke stellen wieder Personal ein. Volkswagen Slovakia in Bratislava hat am Montag angekündigt, ab September 1000 neue Mitarbeiter einstellen zu wollen.
Damit wird der Personalstand von vor der Krise wieder erreicht – im Vorjahr waren 1300 Mitarbeiter abgebaut worden. Die innerhalb des Volkswagenkonzerns zu den Vorzeigebetrieben gehörende Fabrik soll die sparsamen "Family Cars" produzieren. Viele Mitarbeiter mussten wegen der Umstellung auf den Betriebsurlaub verzichten.
Überraschend schnell hat sich auch die Nachfrage nach den bisherigen Vorzeigeautos aus Bratislava erholt: VW Touareg und Porsche Cayenne verkaufen sich wieder so gut wie vor der Krise. 1000 neue Mitarbeiter will auch die tschechische Schwesterfirma Škoda einstellen, vor allem wegen der kräftig gestiegenen Nachfrage nach den Škoda-Modellen Superb und Yeti – nicht zuletzt im neuen Hoffnungsmarkt China.
Kia baut zusätzliches Werk
Grund zur Zuversicht haben in der Slowakei auch andere Autohersteller: Peugeot PSA in Trnava steigerte seine Produktion sogar während der Wirtschaftskrise. Der südkoreanische Hersteller Kia wiederum ist mit seinem Europa-Werk in Zilina so zufrieden, dass er an derselben Stelle ein zweites Motorenwerk baut, anstatt einen zweiten Standort in einem anderen Land zu suchen. Schon 2011 soll die Slowakei das bisherige Rekord-Produktionsjahr 2008 deutlich übertreffen. Ähnlicher Optimismus besteht in Tschechien.