30. April 2008, WWW:KSTA:DE
Slowakei darf Euro einführen
VON WERNER BALSEN
Brüssel
- Die Slowakei darf mit Beginn des nächsten Jahres der
Eurozone beitreten. Am kommenden Mittwoch (7. Mai) wird die
EU-Kommission dem Land mit gut fünf Millionen Bürgern
grünes Licht für die Einführung der Gemeinschaftswährung
geben. Dies geht aus dem Konvergenzbericht hervor, in dem es
zusammenfassend heisst: „Die Kommission ist der Meinung,
dass die Slowakei die Bedingungen für die Übernahme
des Euro erfüllt.“ Damit umfasst die Währungsunion
von Januar an 16 Staaten.
Derzeit läuft gegen die Regierung in Bratislava noch ein
Verfahren, weil das öffentliche Defizit im Haushalt 2006
hinter den Massstäben Brüssels zurückblieb.
Es soll eingestellt werden, weil das Budget des vergangenen
Jahres den Stabilitätskriterien entsprach.
Inflation im Griff
Auch in puncto Inflation sieht die Kommission ihre strengen
Kriterien erfüllt. Obwohl die slowakische Geldentwertungsrate
in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres bei 3,4 Prozent
lag, betrug sie im einjährigen Referenzzeitraum bis zum
vergangenen März 2,2 Prozent. Damit blieb die Entwertung
der heimischen Krone im erlaubten Rahmen, für den die Inflationsraten
der drei EU-Staaten mit dem stchabilsten Geldwert massgebend
sind. Allerdings mahnt die Kommission Bratislava, die Inflation
im Auge zu behalten. Sie vertraut den Erklärungen von Regierung,
Unternehmerverbänden und Gewerkschaften, die Steigerung
von Löhnen und Gehältern an der Entwicklung der Produktivität
zu orientieren.