Fakten & Zahlen: Löhne steigen, Preisdruck und mehr
Prager Zeitung, 13. Deze,ber 2007
Löhne steigen
In der Slowakei hat sich das Lohnwachstum im dritten Quartal etwas beschleunigt. Wie das Statistikamt mitteilte, waren die Lhne um 6,8 Prozent höher als im gleichen Vorjahresquartal. Im zweiten Quartal hatte der Vorjahreszuwachs bei 6,7 Prozent gelegen. Die realen Zuwächse beliefen sich auf 4,2 Prozent. Der durchschnittliche Bruttomonatslohn lag im dritten Quartal 2007 bei 19 514 Slowakischen Kronen (591 Euro) und war damit etwas niedriger als im zweiten Quartal mit 19 598 Slowakischen Kronen.
Biomassekraftwerk
Der finnische Kraftwerksbauer Wärtsilä hat nach eigenen Angaben vom Unternehmen Less & Timber den Auftrag erhalten, für dessen Sägewerk im tschechischen ?aslav ein Biomassekraftwerk zu bauen. Es handele sich dabei um das erste von Wärtsilä errichtete Biomassekraftwerk in Tschechien. In der neuen Anlage sollen Abfälle des Sägewerks verbrannt werden. Der erzeugte Strom werde in das nationale Stromnetz eingespeist, die Wärme soll im Sägewerk zum Trocknen genutzt werden. Im Oktober 2009 soll die Anlage übergeben werden. Angaben zum Auftragsvolumen machte Wärtsilä nicht.
Wirtschaft wächst
Die slowakische Wirtschaft hat im dritten Quartal erwartungsgemäss ihr robustes Wachstum fortgesetzt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,4 Prozent, wie die Statistikbehörde SUSR mitteilte. Der Anstieg des BIP im zweiten Quartal dieses Jahres wurde auf 9,3 Prozent (vorläufig: plus 9,4 Prozent) revidiert.
Center in Bratislava
Der Automobilzulieferer Johnson Controls hat laut eigenen Angaben ein neues Automotive Business Center in Bratislava eröffnet. Rund 180 MN?itarbeiter sind in den Bereichen Finanzen, Einkauf, Informationstechnologie und Personalwesen beschäftigt. Bis Ende 2008 sollen weitere 170 Arbeitsplätze entstehen, um das künftige Wachstum des Unternehmens in den osteuropäischen Wachstumsmärkten zu unterstützen.
Bereits seit Anfang der 90er Jahre hat Johnson Controls seine Präsenz in den neuen Wachstumsmärkten kontinuierlich ausgebaut und verfügt heute über 25 Standorte in der Slowakei, Slowenien, Polen, Rumänien, Tschechien, Bulgarien, Mazedonien, Russland und der Türkei.
Setuza verkauft
Die chemische Erzeugnisse produzierende Gesellschaft Setuza gehört seit wenigen Tagen zu 50 Prozent der deutschen Gesellschaft Campa, das teilte Setuza-Chef Martin Procházka mit. Gleichzeitig erwarb die Gesellschaft Spolchemie, eine Tochter der ViaChem, für zehn Millionen Euro einen 25-prozentigen Anteil an der deutschen Campa. ViaChem gehören die restlichen 50 Prozent von Setuza. Vorher hatte PPF Investments seinen Setuza-Anteil an die deutsche Campa verkauft.
Preisdruck
Der tschechische Inflationsdruck hat im November vor allem wegen höherer Preise für Nahrungsmittel stark zugenommen. Wie die nationale Statistikbehörde ?SÚ mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise um fünf Prozent zum Vorjahr und damit mit der höchsten Rate seit August 2001. Volkswirte hatten nur einen Anstieg um 4,5 Prozent erwartet. Im September hatte die Jahresteuerungsrate noch 2,8 Prozent betragen. Nahrungsmittel und nichtalkoholische Getränke verteuerten sich im November um 10,4 Prozent zum Vorjahr, nach einem Plus von 6,3 Prozent im Vormonat. Damit wurde erstmals seit 1996 eine zweistellige Steigerungsrate verzeichnet.
Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosigkeit in Tschechien hat sich im November verringert. Wie das Ministerium für Arbeit und Soziales mitteilte, sank die ArbeitsN?losenquote auf 5,6 Prozent nach 5,8 Prozent im Oktober. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 5,7 Prozent erwartet. Im November des Vorjahres hatte die Quote noch 7,3 Prozent betragen. Die Gesamtzahl der Arbeitsuchenden wurde für den Berichtsmonat auf 341 438 beziffert, nach 349 520 im Oktober.
Telefonica O2
Der Vorsitzende der dominierenden tschechischen Telefongesellschaft Telefonica
O2 Czech Republic AS, Salvador Anglada, will die Kundenabwanderung aus dem
Festnetzbereich innerhalb eines Jahres stoppen. Es würden neue Non-Voice-Angebote
über das Festnetz angeboten, etwa Highspeed-Internet oder Bezahl-Fernsehen,
so der Telefonica-Chef. Damit könne der Verlust an Kunden beendet werden,
sagte Anglada in einem Interview für die Wirtschaftszeitung „"Hospodárské
noviny".
Leistungsbilanz
Das tschechische Leistungsbilanzdefizit hat sich im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal etwas erhöht, da die Überschüsse in der Handels- und Dienstleistungsbilanz zurückgingen. Das Minus der Leistungsbilanz belief sich auf 47,77 Milliarden Kronen nach revidiert 42,71 (vorläufig: 42,99) Milliarden Kronen im zweiten Vierteljahr, wie die Tschechische Notenbank berichtete. Der Handelsbilanzüberschuss sank zwischen Juli und September auf 18,96 Milliarden Kronen.