Wintersport in der Slowakei: Ski-Resorts kooperieren, Preise sinken
Auch die Slowakei verfügt bekanntlich über passable Skigebiete, vor allem in der Niederen und Hohen Tatra. Gleichwohl ist der slowakische Wintertourismus in die Krise geraten - eine Krise, die wenigstens zum Teil hausgemacht ist: Neben der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung trugen auch verhältnismäßig hohe Preise (Hotels, Skipässe) sowie fehlende oder schlechte Serviceangebote dazu bei, dass die Gästezahlen in der letzten Wintersaison um rund 30% einbrachen. Die Einführung des Euro Anfang 2009, in deren Folge Slowakei-Reisen für Touristen aus Ländern wie Polen spürbar teurer wurden, spielte ebenfalls eine negative Rolle. Seit Beginn dieser Saison versuchen die slowakischen Ski-Resorts gegenzusteuern. Dies soll vor allem im Rahmen verbesserter Kooperation erfolgen, um die Preise spürbar, aber auch kontrolliert (also unter Vermeidung ruinöser Preisschlachten) zu senken.
Ein Beispiel für eine solche Kooperation gibt es bereits, wie www.idnes.cz berichtete. Partner sind die populären Ski-Resorts Velka Raca, Strbske Pleso und Donovaly, die diverse Rabattpakete und einen gemeinsamen Skipass eingeführt haben. Der Skipass kostet 18 Euro pro Tag und berechtigt zur freien Nutzung aller Abfahrtspisten in den drei Skigebieten (insgesamt rund 32 Kilometer).
Winterurlauber können von derartigen Kooperationen nur profitieren: Unkontrollierte Preisschlachten, die einen profitablen Betrieb der Skianlagen und Hotels verhindern, nützen langfristig auch den Gästen nichts. Denn die erwarten schließlich gute Qualität, die ihrerseits regelmäßige Investitionen der Resort-Betreiber erfordert.
In der Slowakei insgesamt sind die durchschnittlichen Preise für Skipässe in diesem Winter gegenüber der Vorsaison um rund 15% gefallen. Die Preise für Unterkünfte liegen grob gesprochen 15-30% niedriger als im letzten Winter (Angaben nach www.tourism-review.com).
Informationen zu den drei Skigebieten
Das Wintersportzentrum Velka Raca (Höhen zwischen zwischen 630 und 1050 Metern) liegt in den Saybuscher Beskiden und wird traditionell vor allem von Kurzurlaubern aus den Nachbarländern Tschechien und Polen besucht. 14 Kilometer Pisten stehen zur Verfügung. Ein Gutteil der Pisten wird beschneit. Für den Transport der Skifreunde sorgen drei Seilbahnen und drei Skilifte (Beförderungskapazität 9.700 Pers./St.). Auch Nachtskifahren (2,7 Kilometer beleuchtete Pisten), Snowboard (600 Meter Snowboardpisten) und Langlauf (neun Kilometer Loipen) sind möglich.
Das Wintersportgebiet Strbske Pleso (Höhen zwischen 1376 und 1860 Metern) befindet sich in der Hohen Tatra. Es gibt rund 7,4 Pistenkilometer, alle werden beschneit. Die drei Seilbahnen und drei Skilifte des Wintersportgebietes können ca. 6.000 Personen in der Stunde befördern. Für Langläufer stehen 18 Kilometer Loipen bereit. Außerdem gibt es einen Fun-Park, in dem Snowtubing, Snowrafting, Eisklettern, Bungeeruning oder Bungeejumping von einer großen Sprungschanze möglich sind.
Das Skigebiet Park Snow Donovaly (Höhen zwischen 910 und 1361 Metern) liegt in der Niederen Tatra. Die Gesamtlänge der Pisten beträgt rund elf Kilometer, 7,4 km Kilometer davon werden beschneit. Für den Transport stehen zwei Seilbahnen und 14 Skilifte zur Verfügung (Gesamtbeförderungskapazität 14.100 Pers./St.). Auf Nachtskifahrer warten 1,8 Kilometer beleuchtete Pisten. Langläufer finden 25 Kilometer Loipen vor, für Snowboardfahrer stehen 600 Meter Snowboardpisten zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es einen Snowboardpark mit diversen Angeboten.
Foto: Strbske Pleso im Winter. Urheber: Sjors Provoost. Lizenz: creative commons.