Spiegel Online, 24. Juli 2008
Nationalpark Donau-Auens
Von Oliver Lück
Der Fluss ist ihr Leben: An der Grenze zwischen Polen und der
Slowakei tauchen Flößer seit Generationen ihre langen
Stäbe ins Wasser. Früher transportierten sie Holz
und Lebensmittel über den Dunajec, heute Touristen. Doch
die Fahrgäste werden weniger.
Hotspots im Nationalpark
Donau-Auen
Der Nationalpark Donau-Auen erstreckt sich von Wien bis zur
slowakisch-österreichischen Grenze. Besucher sollen künftig
zu bestimmten Punkten geführt werden, um die Belastungen
für Fauna und Flora zu vermindern.
Spagat zwischen Natur und Besuchern
"Es ist ein ständiger Eiertanz", sagt Erika
Dorn vom Nationalpark Donau-Auen. Unzählige Besucher
erforschten seit der Gründung des Nationalparks vor zwölf
Jahren Auwald, Wiesen und Altarme der Donau. Das sei auch
so gewollt, so Dorn.
Allerdings könne es passieren, dass ein Seeadler sein
Gehege für immer verlasse, nur weil im Schutzgebiet eine
Familie ihr Zelt aufgeschlagen hat.
Kontrollierte Einblicke ermöglichen
Um zu vermeiden, dass durch unachtsames Verhalten viel Schaden
angerichtet wird, sollen nun so genannte Hotspots eingerichtet
werden. Von ihnen aus sollen die Menschen kontrolliert Einblick
in die Natur bekommen, ohne das Flora und Fauna Schaden nehmen.
Die Hotspots werden nicht nur auf Wiener Gebiet eingerichtet,
sondern auch in den Bereichen Hainburg, Stopfenreuth und Orth
an der Donau.
Informationen im Nationalparkzentrum
Die Besucher sollen aber nicht nur an bestimmten Punkten konzentriert
werden. Auch das Wissen um Fauna und Flora im Nationalpark
kann Fehlverhalten verhindern. So gibt es etwa im Nationalparkzentrum
im Schloss Orth Informationen über umfassende Naturschutzmaßnahmen.
Gefahr für unvorsichtige Besucher
Besucher des Nationalparks sind auch angehalten, sich zu ihrer
eigenen Sicherheit an die Wege zu halten. Das flache Gebiet
biete keine Möglichkeiten, sich einen Überblick
zu verschaffen, wenn man sich abseits der Wege in der Au verlaufen
hat.
Die Au-Landschaft sei ein Wasserwald mit Hoch- und Niederwasser,
so Dorn. "Durch Pegelschwankungen von bis zu sieben Metern
kommt es zu einer Dynamik, die wesentlich und charakteristisch
für diese Landschaftsart, aber für unvorsichtige
Besucher auch gefährlich werden kann."
Nationalpark Donauauen