Bratislava. DPA/baz. Eine Familie von "Problembären" sorgt in der Slowakei für Diskussionen, die an den Fall des vor wenigen Wochen in Bayern erschossenen Braunbären "Bruno" erinnern. Die Bärin und ihre drei Jungtiere haben ihre Menschenscheu weitgehend abgelegt und verunsichern seit Wochen ein Dorf in der Mittelslowakei. Nachdem die Bären auf mehreren Bauernhöfen innerhalb weniger Tage sechs Schafe gerissen hatten, wurden sie von den Behörden von Montag an zum Abschuss frei gegeben.
In den Medien hiess es, die Bewohner fürchteten nicht mehr nur um ihre Haustiere, sondern auch um ihre eigene Sicherheit. Aus Rücksicht auf Proteste von Tierschützern wollen die Jäger zunächst eines der beiden älteren, auf drei Jahre geschätzten Jungtiere töten. Das soll den Rest der Familie von Annäherungen an menschliche Siedlungen abschrecken.
Die auflagenstärkste Tageszeitung der Slowakei, das Boulevardblatt Novy Cas (Neue Zeit), hat eine E-Mail-Adresse (mackovia@novycas.sk) eingerichtet, an die Leser und Interessierte ihre Meinung über den geplanten Abschuss schicken sollen. Nach unterschiedlichen Schätzungen gibt es in der Slowakei 300 bis 600 frei lebende Bären.