Jérôme Leuba - Svätopluk Mikyta
Vernissage: Do 6.12.2012, 18 Uhr
Mit Svätopluk Mikyta (*1973, SK) und Jérôme Leuba (*1970, CH/FR) zeigt annex14 zwei Künstler, die mit wa-chem Blick die gesellschaftlichen Verhältnisse beobach-ten, hinterfragen und kommentieren. Beide waren in der Galerie schon mit viel beachteten Einzelausstellungen zu sehen. Die Doppelausstellung ermöglicht nun einen wechselnden Blick auf die vielschichtig angelegten Wer-ke und lässt so neue Facetten entdecken.
Svätopluk Mikyta's Ausgangspunkt ist – geografisch ge-sehen - der zentral- und osteuropäische Raum und sein historisches Erbe. Er untersucht und manipuliert die visuellen Strategien der totalitären Staaten mit einem unbestechlichen Gefühl für das ästhetische Potential des verwendeten Materials. Bevorzugt sind dies foto-grafische Reproduktionen aus alten Büchern, Katalogen und Magazinen.
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annex14
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Mi-Fr 14-18h, Sa 12-16h
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Mit sicherem Gespür auch für die psy-chologischen Implikationen legt er überraschende Pa-rallelen und Differenzen frei in Bezug auf ein lange geteiltes und jetzt wiedervereintes Europa. Grundsätz-liche Identitätsfragen werden dabei ebenso angeschnit-ten wie die Frage nach der Manipulierbarkeit des Men-schen, nach der Bedeutung von Utopien und ihren pervertierten Ausformungen.
Unter dem Namen "Battlefield", der als Metapher zu verstehen ist, hat Jérôme Leuba bisher einen weit ver-zweigten Werkkomplex entwickelt, bei dem die Perfor-mance, neben Fotografie und dreidimensionalen, oft raumbezogenen Arbeiten, einen wichtigen Anteil hat. Sowohl bei den performativen Interventionen im sozia-len Raum wie bei den anderen Arbeiten fokussiert der Künstler auf die gesellschaftlichen Spannungs- und Machtverhältnisse und ihre im verborgenen wirkenden Strukturen und
Ästhetiken. Halb Paravant, halb Skulptur evoziert "battlefield #86, capitonnage" von 2012 unweigerlich Bilder von politischen und wirtschaftlichen Machtzen-tren, von polstergedämpften Räumen und schweren Ses-seln. Es sind diese medial verbreiteten Bilder, die zum kollektiven Gedächtnis gehören, denen Leuba mit Skepsis begegnet. Mit seinen Werken wirft er einen differenzierten Blick darauf, indem er durch leichte Verschiebungen in der Verwendung von Materialien, Techniken oder der Wahl des Kontextes die Wahrnehmung herausfordert.